Neue Kräfte in der SPD: Nur drei Mitglieder der aktuellen Ratsfraktionen kandidieren bei der Kommunalwahl im September für eine weitere Amtszeit. 17 Kandidaten hat die Partei jetzt aufgestellt.
Hemmingen Viele personelle Änderungen stehen dieses Jahr für die SPD-Ratsfraktion und auch die übrige Partei in Hemmingen an. Nur drei der aktuell neun Ratsleute treten bei bei der Kommunalwahl im September für eine weitere Amtszeit an: Dirk Fahlbusch, Kerstin Liebelt und Susanne Wienigk-Andreas.
„Alle weiteren aktuellen Ratsmitglieder wollen aus persönlichen, beruflichen oder Altergründen nicht erneut kandidieren. Einige sind auch schon so lange im Rat, dass sie einfach einen Schlussstrich ziehen wollen“, sagte Parteivorsitzende Kerstin Liebelt in der Aufstellungsversammlung am Freitagabend in der Aula der KGS Hemmingen vor rund 20 Gästen. Der aktuelle Fraktionsvorsitzende Jens Beismann wird in absehbarer Zeit in eine andere Stadt ziehen und deshalb nicht erneut kandidieren.
17 Kandidaten treten für die SPD an
Die folgenden sieben Kandidatinnen und zehn Kandidaten treten in dieser Reihenfolge für den nächsten Rat der Stadt an:
Kerstin Liebelt, Dirk Fahlbusch, Christina Schäfer, Sebastian Kunde, Frank Wiedemann, Ramona Hanck, Siegfried Rupnow, Susanne Wienigk-Andreas, Volker Jaedicke, Kevin Riege, Till Jürgensmeyer, Franziska Liebelt, Dirk Hempel, Renata Herak-Ladner, Susanne Klußmann, Osman Mohammed Amini und Stefan Andreas. Die Kandidaten wohnen in Arnum, Hemmingen-Westerfeld, Hiddestorf und Wilkenburg. Nur die Ortsteile Devese, Harkenbleck und Ohlendorf sind nicht vertreten.
Liebelt freut sich, dass ihre Partei für die Kommunalwahl eine Truppe „aus erfahrenen und jungen Kräften“ zusammenstellen konnte. Die Gesichter der ersten vier Kandidatinnen und Kandidaten werden auf den Wahlplakaten zu sehen sein, die ab Montag, 12. Juli, aufgehängt werden dürfen. Neu dabei sind die 29-jährige Christina Schäfer aus Arnum und der 32-jährige Sebastian Kunde aus Wilkenburg.
Fraktionsvorsitz steht noch nicht fest
„Über den nächsten Fraktionsvorsitz machen wir uns erst nach der Wahl Gedanken“, sagte Liebelt. Sie selbst werde dafür allerdings nicht mehr zur Verfügung stehen. Liebelt ist nicht nur SPD-Ratsfrau und Parteivorsitzende, sondern auch SPD-Landtagsabgeordnete und seit 16 Jahren Vorsitzende des Hemminger Rats. Auf die erneute Kandidatur für den Parteivorsitz verzichtet sie in diesem Jahr ebenfalls. Stattdessen will Siegfried Rupnow aus Hiddestorf für das Amt kandidieren.
Liebelt, Fahlbusch, Schäfer und Kunde stellten schließlich noch das Wahlprogramm der SPD mit dem Motto „Solidarisch für Hemmingen“ vor. Ein Schwerpunkt ist demnach die Förderung des Mehrgenerationenwohnens. Dafür biete sich zum Beispiel die sogenannte Fläche 60 in Hemmingen-Westerfeld an. Dort wird zurzeit die Endhaltestelle für die Stadtbahn gebaut. „Anschließend könnten dort Wohnungen für mittlere Einkommensschichten entstehen, möglicherweise in Verbindung mit einem therapeutischen Gesundheitszentrum“, sagte Fahlbusch.
SPD will sich für Mehrgenerationenplatz einsetzen
Ohne konkreten Ortsvorschlag regte Liebelt zudem den Bau eines Mehrgenerationenplatzes an. „Es soll ein Ort sein, an dem sich Kinder und Senioren gleichermaßen wohlfühlen“, sagte Liebelt. Zu weiteren Schwerpunkten des Programms zählen die Förderung des Ehrenamts, des Sports, des Klimaschutzes und der Digitalisierung. Die Mitglieder diskutierten noch über die ein oder andere Formulierung, verabschiedeten das Programm dann aber mit einer Enthaltung.
Es war das erste Mal seit Monaten, dass sich die Parteimitglieder wieder persönlich an einem Ort versammelten. Zuvor wurde wegen des Coronavirus nur in Videokonferenzen diskutiert. Auch die SPD-Bürgermeisterkandidatin Katja Schröder nahm an der Sitzung teil. Sie freue sich darauf, mit den jetzt gewählten Kandidaten und Kandidatinnen in den Wahlkampf zu gehen, sagte sie. „Jetzt sind wir offiziell ein Team.“